Im
April 1912 gründeten im Gasthaus "Zum Schönauer Tal"
17 junge Männer den Fußballclub Germania. Die Spiele
trug man in den damaligen Vereinsfarben schwarz-weiß
zunächst auf den "Heiterswiesen" unterhalb der Burg
Schwalbennest aus. Im Spätjahr 1912 wurde im
Schönauer Tal ein geeignetes Gelände zur
Verfügung gestellt, was dem jungen Verein einen beachtlichen
Auftrieb gab. Die hoffnungsvolle Entwicklung fand jedoch durch Ausbruch
des ersten Weltkrieges ihr jähes Ende.
Nach
Kriegsende waren zunächst alle Sporttreibenden der Stadt
Neckarsteinach im Turnerbund zusammengeschlossen. Im Jahre 1922 wurde
die Spielvereinigung 1912 als Nachfolgeverein des FC Germania aus der
Taufe gehoben. Im selben Jahr trat der Verein dem Süddeutschen
Fußball- und Leichtathletikverband bei und begann mit
Verbandsspielen innerhalb des damaligen Neckar-Elsenz-Gaues. Auf Anhieb
erreichte man die Meisterschaft der C-Klasse. Ein Jahr später
glückte der gleiche Erfolg in der B-Klasse und damit der
Aufstieg in die Kreisklasse A, der der Verein ab 1924 ununterbrochen
bis 1939 angehörte.

Die
Mannschaft der SpVgg der frühen 20-iger Jahre
Seit
1927 in den bis traditionellen Vereinsfarben Blau-weiß
spielend, errang die junge Mannschaft der SpVgg im Jahr 1928 erstmals
in der Vereinsgeschichte eine Meisterschaft in der Kreisliga A. Noch
dreimal wurde dieser stolze Erfolg bis 1934 wiederholt. Die
nächst höhere Spielklasse konnte jedoch nicht
erreicht werden, da man sich in den jeweiligen Aufstiegsspielen gegen
die Meister der anderen Kreise nicht durchsetzen konnte. 1932 beging
man das 20-jährige Vereinsjubiläum, dessen
Höhepunkt die Begegnung der 1.Mannschaft mit dem damaligen
Landesligisten VFR Mannheim war. Das Spiel endete mit einem 7:2 Sieg
für die Gäste.
In der Folgezeit gestaltete sich jedoch der Spielbetrieb durch
politische Einflüsse immer schwieriger und kam im Herbst 1939
mit dem Ausbruch des 2.Weltkriegs ganz zum Erliegen. Als 1945 endlich
die Waffen schwiegen, standen alle Vereine vor einem materiellen
Nichts. Am 20. Oktober 1945 wurde im Gasthaus "Zum Neckartal" die
Sportgemeinschaft Neckarsteinach ins Leben gerufen mit den Abteilungen
Fußball, Handball, Leichtathletik, Schach, Tischtennis und
Turnen. Am 28. Oktober 1945 fand auf heimischem Gelände gegen
den Nachbarn aus Schönau das erste Fußballspiel nach
dem Kriege statt. Ein Jahr später konnte auch wieder mit
Verbandsspielen begonnen werden. Während der Verein
zunächst der Kreisklasse Heidelberg I angehörte,
musste er 1949 in die Kreisklasse II absteigen. Doch bereits im darauf
folgenden Jahr konnte der Wiederaufstieg erreicht werden.
Am 02. März 1951 wurde im Gasthaus "Zum Goldenen Hirsch" die
Wiederbegründung der Spielvereinigung 1912 beschlossen.
Zunächst musste der Verein für ein Jahr in die
B-Klasse absteigen. Doch 1952 holte die SpVgg den Meistertitel in
dieser Klasse und stieg in die A-Klasse auf.

Kreismeister
der B-Klasse Heidelberg 1952/53
In
den folgenden Jahren erlebte die SpVgg ihre spielerische
Blüte. Talentierte Nachwuchskräfte rückten
in den Seniorenbereich auf und es wuchs eine Mannschaft heran, die zu
großen Hoffnungen berechtigte. Im Spieljahr 1956/57 errang
die 1.Mannschaft des Vereins in überlegener Weise unter 17
spielstarken Mannschaften die erste A-Klassen-Meisterschaft nach 1945
und stieg in die 2.Amateurliga Rhein-Neckar auf. Diese Leistung war
umso beachtlicher, da fast alle Heimspiele in Hirschhorn ausgetragen
werden mussten, denn im Zuge des Neubaues der 2. Schleuse
Neckarsteinach wurde der Sportplatz im Schönauer Tal
höher gelegt und völlig neu gestaltet.

Kreismeister
der B-Klasse Heidelberg 1956/57
Mit
großen Hoffnungen in die neue Verbandsrunde gestartet, musste
der Verein bereits nach einjähriger Zugehörigkeit
wieder den Abstieg aus der 2. Amateurliga antreten, da auch die
dramatischen Entscheidungsspiele um den Klassenverbleib verloren
gingen. Ab der Saison 1958/59 gehörte die Spielvereinigung
wieder der A-Klasse Heidelberg an, die ein Jahr später erneut
in 2 Staffeln aufgeteilt wurde.
Vom 27.05.1962 bis 03.06.1962 fand das 50-jährige
Vereinsjubiläum statt. Eine Sportwerbewoche schloss sich an,
deren herausragendes Ereignis das Spiel der 1.Mannschaft gegen den
damaligen prominenten Südwestligisten Wormatia Worms war, das
der Gast mit 5:0 für sich entscheiden konnte.
In das Jahr 1962 fällt auch der Beginn eines Vorhabens, das
für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs und das weitere
Bestehen des Vereins von entscheidender Bedeutung war:  Der Bau eines
Sportheims mit Dusch- und Umkleideräumen, Versammlungsraum und
einer Wohnung für den Heimwart. Der Bau des Sportheims begann
am 10. November 1962 und konnte nach fast 3-jähriger Bauzeit
am 25. September 1965 seiner Bestimmung übergeben werden.
Im Jahr 1972 wurde durch die Errichtung der Flutlichtanlage eine
weitere Verbesserung der Spiel- und Trainingsmöglichkeiten
geschaffen. Wegen unterschiedlicher Setzungen des 1957 höher
gelegten Sportplatzes musste das Spielfeld unter erheblichem Aufwand im
Sommer 1973 von Grund auf erneuert werden. Neue Tore aus Aluminium
wurden gleichzeitig installiert, da die alten Tore bei einer Nacht und
Nebel Aktion von "Unbekannt" abgesägt wurden.
Im
sportlichen Bereich musste die SpVgg in der Saison 1976/77 zum
zweiten male nach 1945 den bitteren Weg in die B-Klasse antreten.
Anlässlich der 600-Jahrfeier der Stadt Neckarsteinach wurde
1977 das Jubiläumsspiel gegen den 2-Ligisten 1.FC
Nürnberg in Neckarsteinach ausgetragen. Der Club siegte mit
6:0.
In den Jahren
1984/85
wurde das in die Jahre gekommene Sportheim mit einem Anbau erweitert.
Am 28. April 1984 wurde der Anbau mit Dusch- und Umkleidekabinen, sowie
einer Sauna, seiner Bestimmung übergeben. Dadurch gewann man
Platz im Altbau, der durch die Erweiterung und Neugestaltung des
Versammlungs- und Wirtschaftraums genutzt wurde.
Obwohl durch
die gute Jugendarbeit immer wieder talentierte
Nachwuchsspieler in die Seniorenmannschaft aufrückten, gelang
dem Verein über Jahre hinweg nicht mehr der Aufstieg in die
seit 1978 wieder eingleisige A-Klasse Heidelberg. Dieses Ziel wurde in
der Saison 1985/86 erreicht. Punktgleich mit dem SV Waldhilsbach nach
Abschluss der Runde an erster Stelle, gewann die Mannschaft mit einer
großen kämpferischen und spielerischen Leistung das
Entscheidungsspiel in Wiesenbach mit 3:0 und war damit Meister der
Kreisliga Staffel II und Aufsteiger zur Kreisliga A.
Meister
der Kreisliga B Heidelberg Staffel II 1985/86
In
den Monaten Mai und Juni
1987 wurde das 75-jährige
Jubiläum mit mehreren festlichen Veranstaltungen begangen.
Im Jahr 1988 folgte erneut der Abstieg in die B-Klasse. Dieser Abstieg
war mit der bitterste der SpVgg überhaupt. Denn kam er nicht
durch sportliche Leistungen sondern durch Lücken in der
Verbandssatzung zustande. In der Spielzeit 1993/94 gelang durch das
Erreichen der Meisterschaft in der B-Klasse erneut der Aufstieg in die
A-Klasse, die man leider im zweiten Aufstiegsjahr wieder verlassen
musste.
In den folgenden Jahren gab es ein sportliches Auf und Ab.
Zwischenzeitlich kämpfte man sogar gegen den Abstieg in die
mittlerweile eingeführte Kreisliga C.
Während der Saison 1998/99 wurde ein lang ersehnter Wunsch in
die Tat umgesetzt. Der Bau des Rasenplatzes. Zusätzlich wurde
noch ein zweiter Rasenplatz zum Training errichtet. Ein weiterer Ausbau
des Sportheims folgte im Jahr 2002. Durch einen großen
Gymnastikraum, der auch als Saal für verschiedene
Festlichkeiten genutzt werden kann, ist das Heim unseres Vereins zu
einem Schmuckstück gereift.
Nach dem die Kreisliga C auf Antrag der Spielvereinigung Neckarsteinach
im Jahr 2001 wieder abgeschafft wurde, sollte diese
fragwürdige Klasse zur Saison 2006/2007 wieder zum Leben
erweckt werden. Somit wurde die Saison 2005/2006 zur Qualifikation zur
eingleisigen Kreisliga B bestimmt. Die SpVgg (mit als Titelfavorit
gestartet) musste sich nach einer eher durchschnittlichen Vorrunde und
einer tollen Aufholjagd in der Rückrunde am Ende mit dem
6.Platz abfinden. Mit 54 Punkten und einem Torverhältnis von
89:48 aus 28 Spielen musste der bittere Gang in die Kreisliga C
angetreten werden. Wenn man im Nachhinein bedenkt, dass zum zweiten
Aufstiegsplatz in die Kreisliga A nur 4 Punkte fehlten, ist es
unglaublich, dass man trotzdem in die Kreisliga C absteigen musste.
Für die Saison 2006/2007 konnte es nur ein Ziel geben,
sofortiger Wiederaufstieg in die Kreisliga B. Dieses Ziel setzte die
neu formierte Mannschaft eindrucksvoll in die Tat um. Das Team gewann mit unglaublichen 165 geschossenen
Toren überlegen die Meisterschaft und konnte nach
einjähriger Abwesenheit die sofortige Rückkehr in die
Kreisliga B feiern.
Meister
der Kreisliga C Nord/Ost 2006/2007
Im Jahr 2012
folgte das große Jubiläum zum 100-jährigen
Bestehen der SpVgg 1912 e.V. Neckarsteinach. Ausführliche
Informationen zu den Jubiläumsveranstaltungen gibt es im Bereich 100 Jahre SpVgg
.
In den Jahren 2014 bis 2016 konnte die erste Mannschaft der Spielvereinigung kontinuierlich
verstärkt werden und nach einem 4. Platz im Jahr 2015 und einem 6. Platz im Jahr 2016 war das
Saisonziel für die Spielzeit 2016/2017 klar definiert: "Aufstieg in die Kreisliga A". Das gesteckte
Saisonziel erfüllte das Team nach einer überragenden Saison bereits nach 25 von 30 Spieltagen. Am Ende
der Saison konnte die Mannschaft mit 14 Punkten Vorsprung die Meisterschaft feiern und die SpVgg kehrte
nach 21 Jahren in die Kreisliga A zurück.
Meister
der Kreisliga B 2016/2017
Viele Jahre
Fußball in Neckarsteinach gehören der
Vergangenheit an. Es waren Jahre eines immerwährenden Auf und
Ab, in denen der Verein viele stolze Erfolge an seine
blau-weiße Fahne heften konnte, aber auch mit manchen
Rückschlägen fertig werden musste. Dass es stets
gelang, die Krisen zu meistern, ist allen denen zu verdanken, die sich
in ihrem Idealismus und ihrer Liebe zum Verein durch nichts beirren
ließen
|